Musik und Kabarett auf dem Katharinenhof Beikircher & Willizil (Dä Hoot) singe und verzälle

Bad Godesberg · Rheinische Zuversicht gegen Wiener Vergänglichkeit: Konrad Beikircher und Franz-Martin Willizil treten gemeinsam auf dem Katharinenhof auf.

 Konrad Beikircher tritt bei der Kabarettistischen Glaubenswoche auf.

Konrad Beikircher tritt bei der Kabarettistischen Glaubenswoche auf.

Foto: Benjamin Westhoff

Jahrelang liefen Konrad Beikircher und Franz-Martin Willizil aneinander vorbei. Erst bei einer Vernissage im vergangenen Jahr auf dem Katharinenhof, wo Beikircher und seine Frau Anne leben, entstand bei dem Kabarettisten und dem Musiker die Idee eines gemeinsamen Projekts. Das Ergebnis präsentieren die beiden zum ersten Mal am 17. Mai ab 19.30 Uhr unter dem Titel „Beikircher & Willizil (Dä Hoot) – Singe und verzälle“ auf dem Katharinenhof in Schweinheim. Zwei weitere Teile folgen am 14. Juni und 14. Juli.

Auf das Publikum wartet dann eine Zusammenstellung von Kölschen Liedern auf der einen und Südtiroler sowie Wiener Stücken auf der anderen Seite. Während Willizil, bis 1999 Bandmitglied der „Höhner“, für den kölschen Part zuständig ist, bringt Beikircher Liedgut aus seiner Heimat Südtirol und eben Wien ein. „Das ist also eine Art Nord-Süd-Dialog. Die Lieder meinen oft dasselbe, doch die Unterschiede sind trotzdem gewaltig“, sagt Beikircher.

Viel Raum für Spontaneität

Während die Wiener in ihren Texten häufig nah am Tod seien und es eine „Memento mori“-Stimmung gebe, herrsche im Rheinland zumeist eine rheinische Zuversicht – sogar im Sterben. Obwohl er längst Rheinländer ist und seine Programme im hiesigen Dialekt präsentiert, will Beikircher an den drei Abenden den rheinischen Part Willizil überlassen. „In der Musik spürt man viel stärker, ob etwas authentisch ist“, meint der 71-Jährige.

Auf bis ins kleinste Detail durchgeplante Auftritte wollen beide ganz bewusst verzichten, „denn so einen Abend kann man nicht planen. Wir sind selbst gespannt, wie sich unser Programm darstellen lässt“, betont Beikircher. Je nachdem, wie gut ihre Auftritte beim Publikum ankommen, könnten sie sich zudem eine Art Tournee durch das Rheinland vorstellen.

Beikircher meets Beethoven

Neben „Beikircher & Willizil (Dä Hoot) – Singe und verzälle“ wird es in diesem Jahr auf dem Katharinenhof viele weitere Veranstaltungen geben. Den Auftakt macht am Freitag, 5. Mai, die „Nacht der Galerien“, bei der Arbeiten des Künstlers Thomas P. Bock ausgestellt werden. Zwei Tage später folgt eine weitere Ausgabe von „Beikircher meets Beethoven“: Dabei erzählt der Kabarettist von bislang unbekannten Seiten Ludwig van Beethovens, die die neuere Forschung hervorgebracht hat. „Ich verbinde in diesem Programm Kabarett mit historischen Fakten“, sagt Beikircher, der zuletzt 4000 Euro an das Bad Godesberger „one world café“ gespendet hat.

Passend zu seinen Auftritten mit Willizil widmet er sich auch dem „Wiener Cabaret“ (20. Mai) und zeigt den Rheinländern dabei den Wiener Humor. „Der Kölner glaubt ja oft, dass außerhalb Kölns nicht mehr gelacht wird“, meint Beikircher. Sein neues Kabarettprogramm „Passt schon“ präsentiert er schließlich zum ersten Mal am 9. Juni. Neben einem Blick auf den unterschiedlichen Humor in Österreich und Deutschland legt er den Fokus auf Künstler, die ihm und seiner Frau skurrile Kunstideen vorgeschlagen haben.

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