Wasserschaden und Asbest-Belastung Bonner Kita wegen fehlerhafter Sanierung geschlossen

Ramersdorf · Wegen Wasserschadens und immer noch Asbest im Putz öffnet die Kita Weidenweg erst am 9. September. Eltern sind fassungslos und müssen nun zusätzlichen Urlaub nehmen.

Vor einem großen Problem stehen seit Freitag die Eltern von Mädchen und Jungen, die die Kindertagesstätte Weidenweg in Ramersdorf besuchen. Denn diese kann nicht wie geplant am kommenden Mittwoch nach einer Schadstoffsanierung öffnen, wie aus einem Schreiben an die Eltern hervorgeht.

In dem zweiseitigen Brief, der dem GA vorliegt, erklärt Sabine Lukas, Abteilungsleiterin der Städtischen Tageseinrichtungen für Kinder, dass eine Firma, die an den Umbauarbeiten beteiligt war, „nicht sachgemäß“ gearbeitet habe. Dadurch sei es zu Schäden gekommen, die nun behoben werden müssten. „Beim Abbauen der Küche ist Wasser ausgetreten, so dass diese Bereiche getrocknet werden müssen.

Außerdem wurden nicht alle geplanten Bereiche saniert und von asbesthaltigem Putz befreit“, so das Presseamt der Stadt in einer Mitteilung. Seit Mittwoch stehe fest, dass der Betrieb in der kommenden Woche nicht aufgenommen werden könne. Am Ende der aktuellen Arbeiten sollen abschließende Proben der Raumluft genommen werden, um sicherzustellen, dass keine Belastungen in der Kita vorliegen.

Geplant sei, dass die Kita am Montag, 9. September, wieder öffne, heißt es in dem Schreiben an die Eltern. „Das kann ich aber nicht fest zusagen“, so Lukas in ihrem Brief. Das städtische Presseamt versichert in seiner Mitteilung: „Es wird daran gearbeitet, dass die Kita Weidenweg den Betrieb schnellstmöglich wieder aufnehmen kann“.

Interimsunterbringungen in Turnhallen ist möglich

Laut Stadt sind 89 Kinder betroffen. Die könnten nun zwischenzeitlich interimsmäßig in den Turnhallen der Kita Am Stadion und des Sprachheilkindergartens Basaltstraße untergebracht werden – dort können die Kinder auch verpflegt werden. Allerdings gelte dieses Angebot nur für Kinder ab drei Jahren und für Zweijährige, die bereits gut in den Kitaalltag integriert seien. Den ganz kleinen Kindern wolle man die ungewohnte Situation nicht zumuten.

„Ich bin fassungslos“, sagte ein betroffener Vater dem GA. Die Eltern seien nun alle in einer sehr schwierigen Situation. Für die Zeit der dreiwöchigen Schließung innerhalb der Sommerferien und auch aufgrund der Arbeiten in der Kita hätten sich die Eltern schon nach Alternativen umschauen müssen.

„Nun sind die Großeltern, die sich kümmerten, selbst im Urlaub. Es bleibt einem nun nichts anderes übrig, als die letzten Urlaubstage oder unbezahlten Urlaub zu nehmen“, so der Vater. Besonders bitter sei es für Eltern von Kindern, die nun ihre Kinder erstmalig in die Kita schicken wollten. „Für die gibt es eine Eingewöhnungsphase. Viele Eltern haben sich extra Urlaub dafür genommen – nun verschiebt sich der ganze Plan“, sagte er. Außerdem handle es sich bei der Kita im Weidenweg um einen integrativen Kindergarten, weshalb er bezweifelt, dass die betroffenen Kinder so leicht woanders betreut werden können. Außerdem bemängelte er die Informationspolitik der Stadt, die viel zu kurzfristig sei.

Eltern sind per Brief informiert worden

„Das Amt für Kinder, Jugend und Familie der Bundesstadt Bonn hat die Eltern direkt nach Bekanntwerden der Situation per Brief am Donnerstag, 22. August 2019, informiert“, heißt es aus dem Presseamt.

Die Elternschaft hat sich nun mit einem Schreiben an das Jugendamt gewendet. Darin fordern sie einen Infoabend am kommenden Dienstagabend und erwarten dabei Details zu den Arbeiten in der Kita sowie einen Ausblick, wann diese wieder nutzbar ist.

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