Fall in Wesel Erster Vorfall mit Horror-Clown in Deutschland

Wesel · Der aus den USA stammende und in Europa nun auftretende Trend der Horror-Clowns hat Deutschland erreicht. In Wesel am Niederrhein wurden am Samstagmorgen zwei junge Männer bedroht.

Es ist ein zweifelhafter Trend, der gerade aus den USA nach Europa schwappt. Menschen verkleiden sich als Horror-Clowns und erschrecken oder bedrohen Passanten in dunklen Gassen oder Ecken. In einigen Fällen kommt es gar zum tätlichen Angriff, wie zuletzt in Schweden. Am Donnerstag hatte in der Nähe von Göteborg ein als Clown verkleideter Mann einen Jugendlichen mit einem Messer in die Schulter gestochen und verletzt. Schon zuvor hatte es zwei ähnliche Fälle gegeben, in denen als Clown verkleidete Menschen Kinder vor Schulen erschreckten.

In der Nacht von Freitag auf Samstag ist nun ein solcher Horror-Clown auch in Deutschland aufgetaucht. Gegen zwei Uhr hielten sich zwei junge Männer im Alter von 17 und 22 Jahren am Weseler Bahnhof auf, als sie einen als Clown verkleideten Mann beobachteten, der mit einer Pistole und einem Messer hantierte. Als die beiden sich dem Clown näherten, bedrohte dieser sie nach Angaben der Polizei verbal in deutscher und englischer Sprache. Danach floh er.

Laut der beiden Zeugen war der Unbekannte etwa 1,80 bis 1,85 Meter groß, trug ein dunkles Oberteil mit Kapuze und hatte eine dunkle Hose an. Er trug eine weiße Maske mit roten Lippen und roter Nase. Hinweise nimmt die Polizei in Wesel unter 0281/1070 entgegen.

Bereits in der vergangenen Woche gab es zahlreiche Vorfälle dieser Art in Großbritanien. Das Grusel-Phänomen startete im US-Bundesstaat South Carolina und breitete sich rasend schnell aus. Dieser für "echte" Clowns negative Trend hat Folgen: Diejenigen, die Kindern eine Freude machen wollen, beschweren sich über den daraus resultierenden schlechten Ruf. Die Kinderspielzeugkette Ringo Toy Store hat den Verkauf von Clownskostümen in mehreren Ländern gestoppt. Und auch Stephen King, Schöpfer des Clowns Pennywise aus "ES", hat sich in die Debatte eingeschaltet. Auf Twitter schrieb er: "Es ist Zeit, dass die Clown-Hysterie abkühlt. Die meisten von ihnen sind gut".

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