Erpressung von DHL Erpressungsversuch ist ein Novum für die Deutsche Post

Paketdienste empfehlen wegen der Erpressung von DHL, bei Paketen auf Rechtschreibfehler, Flecken und Drähte zu achten. Derweil sensibilisieren die Zustelldienste ihre Mitarbeiter.

Der Paketdienst DHL hat sich am Montagmittag wegen des „Erpressungsversuches gegen unser Unternehmen“ im Internet und per Kurznachrichtendienst Twitter an die Öffentlichkeit gewandt und zur Wachsamkeit aufgerufen. In seiner Mitteilung betonte das Unternehmen zunächst, dass Pakete nach Auskunft der Polizei „nur dann eine Bedrohung darstellen können, wenn sie aktiv geöffnet werden“.

Deshalb empfiehlt es seinen Kunden, „vorerst nur Sendungen von bekannten Absendern anzunehmen oder Sendungen, die man selbst bestellt hat“. Anhaltspunkte für verdächtige Pakete seien fehlende oder unvollständige Absender, auffällige Rechtschreibfehler, Flecken und Verfärbungen, Drähte oder andere Auffälligkeiten am Paket. Die Sicherheitsbehörden hielten weitere Sendungen des oder der Täter für möglich, warnte der Dienstleister.

Ansonsten werde sich DHL aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht weiter zu dem Thema äußern, sagte Unternehmenssprecherin Dunja Kuhlmann auf GA-Anfrage. Für DHL ist der Erpressungsversuch gegen das Unternehmen ein Novum. „Uns ist kein vergleichbarer Fall bei Deutsche Post DHL bekannt“, sagte Kuhlmann.

Erpressungsversuch Novum für Deutsche Post

Eine Kontrolle der Pakete sei aufgrund des Postgeheimnisses weder rechtlich zulässig noch organisatorisch möglich, sagte Kuhlmann. Anders sei das nur bei Luftfracht, für die nach den Terroranschlägen 2001 eine Vielzahl neuer Sicherheitsbestimmungen beschlossen worden sei. Die wichtigste Veränderung hier sei es gewesen, für den Warenversand per Luftfracht ein Kontrollprozedere analog zu den Prozessen der Passagierabfertigung zu etablieren.

Die Erpressung des Tochterunternehmens der Deutschen Post hat auch andere Paketzusteller noch einmal sensibilisiert. „Unsere Konzernsicherheit nimmt den Vorfall in Potsdam zum Anlass, bestehende Sicherheitsvorkehrungen zu prüfen und gegebenenfalls auszuweiten. Hier arbeiten wir traditionell eng mit den örtlichen Behörden zusammen“, teilte ein Sprecher von Hermes dem GA mit.

Zugleich betonte auch er, dass dem Unternehmen bei der Kontrolle von Paketen klare Grenzen gesetzt seien. Ein Sprecher des Paketdienstes DPD, bei dem es nach Auskunft des Unternehmens noch nie einen Erpressungsfall gegeben habe, sagte: „Wir sind angesichts der Lage besonders wachsam, um Schaden für Mitarbeiter und Paketempfänger zu verhindern. Auch unsere Mitarbeiter wurden noch einmal besonders auf die aktuelle Gefährdungslage hingewiesen.“

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