In der Eifel Vier Tote nach Flugzeugabsturz

SEHLEM · Beim Absturz eines Geschäftsflugzeugs in dichtem Nebel bei Sehlem in der Eifel sind am Sonntag vier Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Trier berichtete, wurden alle Insassen der Maschine getötet.

 Das ausgebrannte Wrack eines zweistrahligen Geschäftsflugzeugs liegt auf dem Gelände einer Mülldeponie bei Rivenich.

Das ausgebrannte Wrack eines zweistrahligen Geschäftsflugzeugs liegt auf dem Gelände einer Mülldeponie bei Rivenich.

Foto: DPA

Die vier Insassen des Geschäftsflugzeugs haben keine Chance. Ihre Maschine streift in dichtem Nebel bei Sehlem in der Eifel eine Stromleitung, stürzt ab und brennt völlig aus. Nur noch das verkohlte Heck ragt aus dem noch lange dampfenden weißen Löschschaum an der Unfallstelle auf einem Acker hinaus.

Die zwei Piloten und zwei Passagiere an Bord hatten am Sonntag auf dem rund vier Kilometer entfernten Flugplatz Föhren bei Trier landen wollen. Ihr zweistrahliger Jet kam aus England und war wohl auf dem Heimflug: Am Freitag soll die Maschine von Föhren in Richtung des südenglischen Brighton abgehoben haben.

An der Absturzstelle herrscht große Betroffenheit. "So einen Unfall haben wir noch nicht gehabt", sagte der Einsatzleiter der Polizei, Dietmar Braun. Zunächst ist noch vieles unklar: "Wir wissen noch nicht, wer die Toten sind." Auch was die Ursache für den tödlichen Crash war, ist zunächst offen. "Wir können nur sagen, es gab wegen des starken Nebels sicher eine schwere Sichtbeeinträchtigung", sagt Braun.

Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) sollten den Unfallort noch am Sonntag untersuchen. Sachverständiger Peter Baus sagte nach erstem Eindruck: "Es könnte etwas mit dem Nebel und der Sicht zu tun haben."

Teile der Tragfläche des Cessna hängen noch Stunden nach dem Absturz in etwa zehn Metern Höhe in einem Strommast. "Er ist einsturzgefährdet", sagt der stellvertretende Wehrleiter der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, Erich Thieltges. Deswegen ist das ausgebrannte Wrack großflächige absperrt.

"Der Pilot hat wohl noch versucht, das Flugzeug hochzureißen", sagt ein Feuerwehrmann. Rund um die Maschine liegen Dutzende tote Fasane. "Die Insassen waren wohl in England auf der Jagd gewesen. Das war deren Jagdbeute", sagt ein anderer. Offiziell wird diese Einschätzung aber zunächst nicht bestätigt.

Fußgänger hatten gegen Mittag den Absturz des Fliegers gemeldet. "Sie hörten einen lauten Knall, gefolgt von einer Explosion", berichtet einer der rund 50 Feuerwehrleute. "Und sie sahen einen blauen Blitz." Rasch waren die Einsatzkräfte vor Ort. "Das Flugzeug brannte lichterloh", sagt Thieltges. Die Flammen seien drei bis vier Meter hoch gewesen, sagt ein anderer Feuerwehrmann. Die 15 000-Volt-Leitung sei die Hauptversorgungsleitung der Bahnstrecke Trier-Koblenz.

Rund um den Flugplatz Föhren ist der Nebel am Sonntag so dicht, dass man gerade mal rund 100 Meter weit sehen kann. Die Piloten des Geschäftsflugzeuges flogen per Sichtflug, denn in Föhren gibt es kein Instrumentenlandesystem (ILS), so dass jede Maschine bei jedem Wetter per Sichtflug landen muss. "Bei dem Nebel ist es sehr schwierig, so zu landen - wenn nicht fast unmöglich", sagt ein Insider.

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