Innovationspark in Grafschaft-Ringen Keine Sanitäranlagen für wild parkende Lkw-Fahrer

GRAFSCHAFT · Dicht an dicht stehen abends die Lastwagen im Innovationspark in Grafschaft-Ringen. Ein Ärgernis für die Gemeinde. Sie will für die wild parkenden Brummifahrer keine Sanitäranlagen schaffen.

Die SPD der Grafschaft begrüßt die Aussage des Ersten Beigeordneten Michael Schneider (CDU), dass es für wild im Innovationspark parkende Brummifahrer keine von der Gemeinde finanzierte WC-Anlage und Waschgelegenheit geben soll. Ursprünglich hatten CDU und FWG den gemeinsamen Antrag geplant, dafür Haushaltsmittel bereitzustellen. Allabendlich parken bis zu 40 Laster auf dem Standstreifen des Inno-Parks.

Süßwarenkonzern Haribo teilte derweil mit, dass deren Fahrer klar gebrieft seien. Es seien nicht die Lkw des Gummibär-Produzenten, die dort parkten. Haribo-Sprecherin Simone Brück: „Wir sind jederzeit dialogbereit, wenn wir irgendwie helfen können.“

Die SPD hatte nach eigener Darstellung bereits früh vor den Konsequenzen öffentlicher WC-Anlagen gewarnt, weil damit zusätzlicher Lkw-Verkehr von der Autobahn in die Gemeinde gezogen würde, unterstrich SPD-Vorsitzender Udo Klein.

„Es war uns klar, dass die Einrichtung solcher Anlagen bei dem knappen Angebot an Parkplätzen für Lastwagen an der A 61 quasi eine Einladung für die Fahrer darstellt“, so SPD-Fraktionschef Hubert Münch. Im Gemeinderat hatte er seinerzeit gesagt: „Wir müssen alles verhindern, was den Lkw-Verkehr verursacht und alles fördern, was ihn vermeidet oder reduziert. Der Schwerlastverkehr darf nicht in die Gemeinde gezogen werden.“

Verkehrstechnisch habe die Grafschaft ihre Grenzen erreicht. Daher lehne die SPD inzwischen auch ein Factory Outlet Center ab, für das man zuvor allerdings jahrelang eingetreten war. „Es ist nicht Aufgabe der Gemeinde, Parkplätze für Lkw zu schaffen und zu bezahlen. Rund 400.000 Euro hätte die Grafschaft für WC- und Sanitäranlagen in den Gewerbegebieten investieren müssen. Hinzugekommen wären noch Personalkosten für die Reinigung und Unterhaltung. Wir begrüßen, dass die Gemeinde Abstand von dieser Idee nimmt“, sagte Klein.

Wie berichtet, wird trotz Halteverbots besonders in den Abendstunden im Bereich der Zufahrt zu Haribo von Lkw-Fahrern wild geparkt, um dort zu übernachten. Verwarnungsgelder scheinen dies nicht verhindern zu können, da Bußgelder wegen Nichteinhaltung von Lenkzeiten erheblich höher ausfallen.

Klein: „Wir müssen daher über Maßnahmen nachdenken, das Parkverbot für Laster durchzusetzen. Und wir müssen den Druck für den geplanten Ausbau des Rastplatzes Goldene Meile erhöhen. Hier ist der Bund in der Pflicht.“

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