Unwetter im Kreis Ahrweiler Unwetterfront fegte mit heftigen Niederschlägen über die Region

KREIS AHRWEILER · Am Donnerstagmittag, 11.30 Uhr. Plötzlich wurde der Tag zur Nacht. Eine Unwetterfront zog über weite Teile des Kreises Ahrweiler, fegte mit starken Sturmböen und heftigen Nieder- und Hagelschlägen über die verdüsterte Region.

Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen, Gullis, aus denen das Wasser wie aus Springbrunnen sprudelte, abgebrochene Bäume und umherfliegende Äste waren die Folge. Teilweise stand das Wasser 30 Zentimeter hoch. Insgesamt entstanden erhebliche Schäden. Viele hundert Feuerwehrmänner, Helfer des THW und Polizeibeamte waren im Dauereinsatz.

Der Verkehr war in nahezu dem gesamten Kreisgebiet stark eingeschränkt. Verschiedene Straßen, unter anderem auch die stark befahrene Bundesstraße 9, mussten komplett gesperrt werden. In Nierendorf auf der Grafschaft hatte sich die Hauptdurchgangsstraße in einen reißenden Bach verwandelt.

Wassermassen bahnten sich ihren Weg in Vorgärten und Häuser. Es herrschte Ausnahmestimmung. Alleine in dem kleinen Ort liefen mehr als 20 Keller voll Wasser. Im Ahrtal, in Mayschoss, Dernau und Rech hatte die Wehr ebenfalls alle Hände voll zu tun, nachdem ein Bach über das Ufer getreten war und sich seinen Weg in die Keller der Häuser gesucht hatte.

[kein Linktext vorhanden]30 Einsätze wurden auch im oberen Brohltal rund um Kempenich verzeichnet, mehr als 40 Einsätze gab es am Donnerstagmittag in der Kreisstadt. Gullideckel hatten sich selbstständig gemacht, waren vom Wasserdruck in die Höhe katapultiert worden, der alte Stadtgraben lief zu einem Viertel voll. Nur drei Stunden später lockte er wieder Spaziergänger und Touristen an. Zwischen Ahrweiler und Ramersbach waren Bäume auf die Straße gekracht. Folge: Vollsperrung ab der Ahrweiler Eifelstraße.

Besonders heftig hatte das Unwetter jedoch auf der Grafschaft gewütet. Zwischen Kirchdaun und Nierendorf kam der Verkehr komplett zum Erliegen. Anlieger der Hauptstraße versuchten mit helfenden Polizisten das ihnen entgegenströmende Wasser umzuleiten. In Oedingen, Unkelbach, Oberwinter und Remagen gab es mit mehr als 20 Einsatzstellen ebenfalls Großalarm für 109 Kräfte der Feuerwehr. Nichts ging mehr auf der Kreisstraße 40, die Oedingen und Unkelbach verbindet.

[kein Linktext vorhanden]Die Einheiten des Technischen Hilfswerks aus Ahrweiler und Sinzig unterstützten mit Pumpen und Sandsäcken. Auch die Mitarbeiter der kommunalen Bau- und Betriebshöfe waren im Einsatz. Kreisfeuerwehrinspekteur Udo Schumacher, der von den Einsatzkräften im ganzen Kreisgebiet ständig auf dem Laufenden gehalten wurde: "Über Schadenshöhen können wir noch keine Angaben machen. Menschenleben waren zu keinem Zeitpunkt in Gefahr."

Ein der Feuerwehr gemeldeter drohender Dammbruch am Köhlerhof hoch über Lohrsdorf trat am Nachmittag zum Glück nicht ein. "Lediglich die Fischteiche liefen über", sagte Udo Schumacher dem General-Anzeiger.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort