Festival in Bad Honnef „Rhine Island Big Band“ spielt zum "Bad Honnef tanzt"-Auftakt

Bad Honnef · Ab dem 20. Mai steht wieder das Festival "Bad Honnef tanzt" auf dem Programm. Mit dabei ist die „Rhine Island Big Band“ des Insel-Gymnasiums Nonnenwerth. Wir waren bei den Proben mit dabei.

„Musik“, sagt Thomas Heck, „ist weit mehr als Spaß. Musik fördert Kreativität und Intelligenz. Der Nutzen von musikalischer Praxis für alles, was man später macht, ist nicht zu unterschätzen“, sagt er. Belege dafür findet der Profi-Musiker tagtäglich in seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, so als Leiter der „Rhine Island Big Band“ des Insel-Gymnasiums Nonnenwerth.

Dass sich das, was die „Rhine Islander“ auf die Bühne bringen, mehr als hören lassen kann, davon können sich die Zuhörer Ende Mai beim Festival „Bad Honnef tanzt“ überzeugen. Die Schüler-Band bestreitet gemeinsam mit den Tänzern den Festival-Auftakt am 20. und 21. Mai.

Es ist der „Rhein in Flammen“-Nachmittag kurz nach 15 Uhr. Während andere Gleichaltrige über das Inselfest auf Grafenwerth schlendern und das gute Wetter genießen, haben junge Saxofonisten, Trompeter, Posaunisten und Schlagzeuger ihre Plätze in der ehemaligen Rheinsubstanz eingenommen und die Notenblätter aufgeschlagen.

"Eine Band muss auf die Bühne"

Konzentriert folgt das Ensemble, das sich aus Schülern der Jahrgangsstufen acht bis zwölf zusammensetzt, Hecks engagiertem Dirigat, nehmen die Musiker seine Hinweise auf und setzen sie direkt um. Es ist einer dieser Einsätze der jungen Musiker, die Respekt abverlangen – zumal ja Proben und Auftritte über den formalen Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft, als die die Big Band geführt wird, weit hinausgehen, so Heck.

„Eine Band ist nur eine Band, wenn sie auch spielt. Sie muss auf die Bühne“, sagt er. Und macht seinen Musikern ein Riesenkompliment: „Das ist schon klasse, was die da hinlegen.“ Er ist stolz auf die Truppe, und das kommt nicht von Ungefähr. Nicht zuletzt gelte es immer wieder, das Ensemble neu zu formen, wenn einige der Stützen das Abitur in der Tasche hätten – und damit die Schule verlassen und nur noch Gastspiele bei Auftritten geben können.

Ein Umstand, den G 8 nicht gerade besser gemacht hat. Ganz im Gegenteil. Den Schülern bleibe neben der Schule einfach immer weniger Zeit, „und die Musikkollegen leiden darunter wohl am meisten“. Heck ist zugleich sicher: Zum „Wahnsinn des Lernens“ brauche es auch den „kulturellen Impuls“, als Ausgleich, als Ergänzung und wichtiger Bestandteil der individuellen Entwicklung.

Big Band hat 25 Akteure

Am Insel-Gymnasium hat genau das eine lange Tradition. Vier Ensembles begleiten die Kollegen neben dem regulären Musikunterricht, Vor-Orchester, Orchester, Nachwuchs-Big Band und Big Band. „Musik ist schon ein Schwerpunkt“, so Heck. So blickt auch die „Rhine Island Big Band“ bereits auf eine mehr als 30-jährige Geschichte zurück.

Zwei Siege bei Big Band-Wettbewerben, zahlreiche Auftritte bei weitem nicht nur auf „ihrer“ Insel, Konzerte mit Bands anderer Schulen und Partnerschaft und Austausch mit Musikern aus Weimar markieren den Werdegang des Ensembles. Im Herbst erwarten die „Rhine Islander“ wieder Besuch aus Weimar. Und natürlich wird dann auch zusammen musiziert.

Vor knapp acht Jahren wurde dem freischaffenden Musiker Heck, auch Mitbegründer des Jugend-Jazz-Orchesters Bonn, die Leitung der Band als Nachfolger der kommissarischen Schulleiterin Andrea Monreal angetragen. Aktuell hat die Big Band 25 Aktive. Die knüpfen mit ihrem aktuellen Repertoire für „Bad Honnef tanzt“ jetzt nahtlos an einen der Höhepunkte der Bandgeschichte an: Ende 2014 entstand eine CD als Live-Mitschnitt unter dem Titel „Big Band Road“. Stücke wie „Skyfall“, „Fantasy“ oder „Hip to be square“ werden jetzt auch für die Auftritte am 20. und 21. Mai geprobt.

„Man muss immer schauen, welche technische Hürde man nehmen muss, damit Begeisterung Platz hat“, sagt Heck. Dass die Begeisterung bei seinen Musikern vorhanden ist, zeigt auch das: Als es um die Frage ging, ob sich die Big Band auch 2017 wieder bei einem Wettbewerb bewerben soll, fiel das Urteil der jungen Leute deutlich aus: Klar, da machen sie mit. Man muss kein Prophet sei: Auch dabei wird der Funke bestimmt wieder überspringen.

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