Sanierungsarbeiten auf dem Petersberg Neuer Frühstücksraum mit Blick auf den Drachenfels

Königswinter · Auf dem Petersberg laufen die Sanierungsarbeiten weiter. Ab der kommenden Woche wird der Nordflügel des Hotels bei laufendem Betrieb saniert.

Erst sollte im Frühjahr 2016 mit der 35 Millionen Euro teuren Sanierung im ehemaligen Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg begonnen werden. Dann sollte es vor zwei Wochen losgehen. Nun hoffen Joachim Burdack, der Projektverantwortliche der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Eigentümerin, und Hoteldirektor Michael Kain (Steigenberger), dass am kommenden Montag endlich die Mauer zwischen Nord- und Südflügel gezogen wird, damit die Arbeiten richtig starten können. Für den erneuten Verzug war ein Einspruch gegen die Ausschreibung verantwortlich, der inzwischen zurückgenommen wurde. Die Bilder zu den Renovierungsarbeiten

Renovierungsarbeiten auf dem Petersberg
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Renovierungsarbeiten auf dem Petersberg

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„Wir bekommen im ersten Bauabschnitt ein kleines, kompaktes Hotel mit allen wichtigen Einrichtungen, das abgetrennt ist von dem Gebäudeteil, in dem die Baumaßnahmen stattfinden“, sagt Burdack. Die Arbeiten starten im Nordflügel und dort auf der sogenannten fünften Ebene, wo die Zimmer bereits leer geräumt wurden. Die noch verwendbaren Teile wie zum Beispiel die Kronleuchter aus den Suiten oder Gardinenstangen aus Messing werden eingelagert und kommen nach der Renovierung wieder zum Einsatz, andere Teile werden entsorgt.

Im ersten Bauabschnitt, der bis Oktober abgeschlossen sein soll, stehen wegen der Sanierung 48 Zimmer weniger zur Verfügung. Hotelgäste müssen bis dahin mit den 52 Zimmern im Südflügel vorliebnehmen. Am Ende wird das Hotel 112 statt bisher 99 Doppelzimmern haben, weil zum Beispiel aus drei kleinen Kutscherzimmern auf der vierten Ebene zwei größere moderne Zimmer gemacht werden und zudem Büros in Zimmer umgewandelt werden.

„Die gute Stube“ des Hotels

Auch die neue Rezeption am Präsidenteneingang im Südflügel war am Freitag noch nicht einsatzfähig, weil nicht alle Leitungen der provisorischen Schaltzentrale funktionierten. An ihr vorbei betritt der ankommende Gast in den nächsten Monaten die Halle Thüringen, die durch Adenauers Teppichszene Berühmtheit erlangte. Dieser bisher wenig genutzte Raum soll laut Michael Kain künftig „die gute Stube“ des Hotels werden. Diese Botschaft scheint auch schon bei den Gästen anzukommen. Am Freitag ließen es sich jedenfalls einige am Kamin gut gehen.

Von der Halle Thüringen geht man weiter in den Frühstücksraum, der abends auch als Restaurant dient. Die sogenannte „Galerie“ mit Blick auf den Drachenfels wurde bisher nur für private Feiern und Events genutzt. „Einer der besten Plätze, die wir im Hotel haben“, sagt Kain. Für ihn hat der gesamte Südflügel einen ganz besonderen Charme.

„Er ist das Herzstück des Hotels und lag bisher weitgehend brach, geht jetzt aber zu 100 Prozent mit in die Nutzung.“ Besonders im ersten Bauabschnitt könne sich der Gast dort richtig wohlfühlen. „Wir bekommen ein sehr charmantes Hotel, in dem man die historischen Räumlichkeiten zum ersten Mal uneingeschränkt nutzen kann. Diese Gemütlichkeit wird im zweiten Bauabschnitt für ein paar Monate nicht so da sein.“

„Was im Nordflügel passiert, hört man im Südflügel nicht.“

Vielleicht wird der eine oder andere Gast die Bauphase ja tatsächlich genießen. Allerdings wohl nur, wenn Kains Aussage auch wirklich zutrifft: „Was im Nordflügel passiert, hört man im Südflügel nicht.“

Wie beliebt der Petersberg nach wie vor im Ausland ist, zeigte der jüngste G 20-Gipfel in Bonn. Da war das Hotel fest in der Hand der Delegationen aus Saudi-Arabien und Südkorea. Zuvor hatten Chinesen und Russen angefragt. „Denen war es jedoch zu teuer, während die beiden anderen Delegationen das Hotel für den von uns gewünschten Preis genommen haben. Wir haben da ein bisschen gepokert“, sagt Kain mit einem Schmunzeln.

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