Wandel am Wahrzeichen 6,6 Millionen Euro für den Michaelsberg in Siegburg

Siegburg · Die Stadt investiert 6,6 Millionen Euro in das Entwicklungskonzept für den Michaelsberg. Die Grün- und Freiflächen rund um den Berg sollen schöner und vor allem sicherer werden.

Der Michaelsberg hat sich verändert. Das ist nicht zu übersehen. In die Abtei ist mit dem Katholisch-Sozialen Institut wieder Leben eingezogen, und auch der Berg selbst ist im Wandel. Am Osthang sind Bäume gewichen, der Blick auf das Siegburger Wahrzeichen ist frei. Die Seufzerallee ist wieder als solche zu erkennen, auch wenn sie noch immer aus Sicherheitsgründen gesperrt ist.

Und auch die nächsten Schritte hin zur Umsetzung des 2013 unter Mitwirkung von Bürgern erarbeiteten „Integrierten Entwicklungskonzepts Michaelsberg“ stehen an: Die Metallstützen zur Sicherung der Steine im Felsengarten unterhalb des Johannistürmchens sollen im November durch Fangnetze ersetzt werden. Dafür sind Mitte Oktober sogar Hubschrauber im Einsatz. Sie helfen bei der Fällung einiger Bäume.

Schöner und sicherer

Über den aktuellen Stand der Planungen berichteten Planungsamtsleiter Stephan Marks und Landschaftsarchitektin Anja Esser jetzt bei einem Rundgang um den Michaelsberg. Wie mehrfach berichtet, soll das Entwicklungskonzept Michaelsberg die Grün- und Freiflächen rund um den unter Landschaftsschutz stehenden Berg schöner und vor allem sicherer machen.

So sollen etwa alte Wegeverbindungen wieder hergestellt, historische Gartenelemente wieder sichtbar gemacht, Streuobstwiesen angelegt und der Spielplatz erneuert werden. Rund 6,6 Millionen Euro stehen dafür bis 2020 im städtischen Haushalt bereit. Der Großteil fließt in die Sicherung von Wegen.

63 Bäume sollen gefällt werden

Insgesamt 63 Bäume sollen am Felsengarten weichen – dafür greift die Stadt im Oktober auf eine besondere Technik zurück. Sie werden Stück für Stück abgesägt und dann von einem Hubschrauber aufgegriffen und zunächst am unterhalb gelegenen Mühlentorparkplatz abgelegt. Deswegen kann es während der Arbeiten zu Einschränkungen auf dem Parkplatz kommen.

„Der Abtransport der klein gesägten Baumstämme ist die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, die Bäume aus der Hanglage zu entfernen“, sagt Landschaftsarchitektin Anja Esser. Vorsicht sei auch geboten, weil auf dem Hang die Efeu-Sommerwurz wachse, eine Pflanze, die auf der Roten Liste stehe und somit geschützt werden müsse. Nach den Fällungen sind Neupflanzungen geplant.

Aus Sicherheitsgründen müssen Spaziergänger noch etwas länger auf die seit 2011 gesperrte Seufzerallee verzichten. Die Arbeiten am Osthang verzögern sich, erklärte Planungsamtsleiter Stephan Marks. Wie berichtet, hat die Stadt am Osthang oberhalb der Seufzerallee im Winter Bäume fällen und dann im Frühjahr einen Niederwald aufforsten lassen. Unter Efeu und Gestrüpp war dabei eine Mauer zum Vorschein gekommen.

Eine Untersuchung ergab, dass diese nicht stabil genug ist, um die Last des darüber befindlichen Hangs zu tragen. „Für den Niederwald haben wir bereits einige der großen Bäume oberhalb der Mauer gefällt. Dadurch fällt schon eine große Last auf die Mauer weg. Trotzdem müssen weitere Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden“, sagt Anja Esser. Darüber werde derzeit diskutiert.

Kosten steigen unerwartet

Das lässt die bislang am Osthang eingeplanten zwei Millionen Euro steigen. Um wie viel, steht noch nicht fest. „Wir hoffen aber, dass wir die Seufzerallee noch dieses Jahr freigeben können“, sagt Marks. Die neue Treppe, die vom Mühlentorparkplatz zum Johannistürmchen führt, steht hingegen kurz vor der Vollendung. Es fehlt nur noch das Treppengeländer. Eröffnung soll Ende Oktober oder Anfang November sein.

Unterhalb der Seufzerallee soll voraussichtlich ab Frühjahr eine Streuobstwiese mit regionalen Obstsorten entstehen. Dafür werden ab Herbst einige bestehende Bäume gefällt. Die Hunde- und Spielwiese bleibt in der jetzigen Form bestehen.

Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten am Hexentürmchen nahe dem Altenheim am Kleiberg starten. Wegen morscher oder ganz fehlender Bohlen ist die Anlage seit Jahren nicht mehr begehbar. Sie soll ein neues Holzdeck, Geländer und eine Unterkonstruktion aus Stahl erhalten. Auch das teils stark beschädigte Mauerwerk soll saniert werden. Aktuell läuft die Ausschreibung der Arbeiten.

Im kommenden Frühjahr beginnt die Sanierung des Rundwegs am Fuße des Michaelsberges. Der Weg bekommt ein helles Pflaster. Die Fugen zwischen den Steinen sollen so eng wie möglich gehalten werden, damit der Weg auch mit Rollator oder Fahrrad genutzt werden kann. Zusätzlich gibt es eine Beleuchtung.

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