Telekom Baskets Bonn Baskets gehen unter

BONN · Eine schmerzhafte 82:106-Niederlage (20:23, 19:25, 23:30, 20:28) steckten die Telekom Baskets Bonn am Mittwochabend in der Basketball-Bundesliga bei Phoenix Hagen ein. Vor allem in den letzten 15 Minuten des Spiels hatten die ersatzgeschwächten Bonner dem Gegner nichts mehr entgegenzusetzen.

 Auf dem Weg zum Korb: Dirk Mädrich (links) erzielte bei Phoenix Hagen 13 Punkte.

Auf dem Weg zum Korb: Dirk Mädrich (links) erzielte bei Phoenix Hagen 13 Punkte.

Foto: Digitalfoto Matthias

"Wir haben einen Haufen Arbeit vor uns", drückte es Flügelspieler Florian Koch am Mikrofon von telekombasketball.de später aus. Bereits am Sonntag muss er mit seiner Mannschaft beim amtierenden Meister und Tabellenführer Brose Baskets Bamberg antreten.

Die Baskets begannen für sie ungewohnt mit einer Zonen-Verteidigung. Es war der Versuch, das Tempo des als besonders schnell bekannten Hagener Spiels zu drosseln und selbst schnell ins Spiel zu finden. Hätten die Gäste ihre Wurfchancen in der Folge genutzt, hätte die Rechnung aufgehen können. Doch die freien Dreier von Rotnei Clarke und Dirk Mädrich fanden zu Beginn nicht ihr Ziel.

So sahen sich die Baskets nach einem Dreier des überragenden Ivan Elliott mit einem 2:7-Rückstand konfrontiert. Aaron White per Freiwurf und Clarke mit dem ersten Dreier für sein Team verkürzten zwar auf 6:7 und Eugene Lawrence kurze Zeit später auf 8:9, doch ein Hagener 6:0-Lauf brachte das 15:8 für die Gastgeber. Der starke Clarke war es vor allem, der offensiv dagegenhielt. Beim 19:21 war Bonn nach einem Dreier von Clarke wieder auf zwei Punkte herangekommen.

Im zweiten Viertel machten sich die Bonner das Leben selbst schwer

Beispielsweise sorgte Langston Hall mit zwei schlecht getimten Pässen für Ballverluste, verlor White einmal überhastet den Ball und stand ein nächstes Mal mit dem Fuß im Aus oder wurde zweimal der vermeintlich leichte Korb doch nicht erzielt. Kleine Schwächen, die sich summierten und die Hagen nutzte, um auf 47:35 davonzuziehen und dabei seine gefürchtete Distanzstärke ausspielte.

Neun Punkte Rückstand zur Pause waren für Bonn aber aufzuholen. Und hätten sich die kleinen Fehler nicht fortgesetzt, wäre eine frühe Aufholjagd im dritten Viertel möglich gewesen. So aber bedeuteten die Punkte von Lawrence nur den Anschluss zum 52:56 (25.). In der Folge setzte sich Phoenix wieder auf 66:54 ab. Und so ging es für die Bonner bergab.

Die Baskets waren nicht in der Lage, den Gegner entscheidend zu stoppen

Der Dreier des kleinen Brandon Jefferson aus dem Lauf heraus zum 73:58 bedeutete schon eine Vorentscheidung. Wie es gehen kann, wenn man Selbstvertrauen hat, zeigte Niclas Geske, der mit der Schlusssirene des dritten Viertels einen Dreier mit Brett zum 78:62 für Phoenix versenkte. Und da die Hausherren auch im Rebound klar dominierten (47:29 bei 17 Offensiv-Rebounds), war für die Baskets im letzten Durchgang nichts mehr zu holen.

Mehr noch, die Krise, aus der die Bonner mit dem Sieg bei den Tigers Tübingen (109:96) hofften einen kleinen Schritt heraus getan zu haben, schlug wieder voll durch. Im Verlaufe des vierten Viertels wollte ihnen nicht mehr viel gelingen. Hagen führte seinen Gegner jetzt vor und stellte mit einer dreistelligen Punktausbeute seine Offensivqualitäten eindrucksvoll unter Beweis.

"Hagen hat uns im Rebound und unter dem Korb dominiert, wenn dann noch die Fastbreaks dazukommen, die wir zu Anfang noch verhindern konnten, dann kommt ein solches Ergebnis heraus", sagte Baskets-Coach Carsten Pohl, der sich bei den mitgereisten Fans für das "unrühmliche Ende" entschuldigte.

Pohl bat trotzdem um Verständnis: "Wir sind derzeit einfach zu dünn besetzt und brauchen neue Spieler. Wenn der Gegner in der Lage ist, das in dieser Weise auszunutzen, zieht das die Jungs runter. Und dann fällt es natürlich schwer zu kämpfen, obwohl ich das immer verlange."

Als möglicher Neuzugang aus China kursiert der Name des 2,06 Meter großen Center-Hünen Yancey Gates. "Er steht auf unserer Liste, aber es ist nichts unterschrieben", sagte Pohl.

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