„Bikini Beach“ in Bonn Neuer Ärger um die Strandbar am Beueler Rheinufer

Oberkassel · Die Übergabe der Strandbar an den neuen Pächter verzögert sich. Der Grund dafür ist, dass der bisherige Betreiber das Gelände offenbar noch nicht geräumt hat.

 Weil der bisherige Betreiber der Strandbar das Gelände offenbar nicht geräumt hat, verzögert sich die Übergabe an den neuen Interessenten.

Weil der bisherige Betreiber der Strandbar das Gelände offenbar nicht geräumt hat, verzögert sich die Übergabe an den neuen Interessenten.

Foto: Benjamin Westhoff

Neuer Ärger um die Strandbar: Zwar hat die Politik Anfang des Jahres entschieden, dass der Düsseldorfer Eventmanager Jörg Grünewald im Sommer die Strandbar am Oberkasseler Rheinufer übernehmen soll, bisher gibt es allerdings immer noch keinen unterzeichneten Pachtvertrag – obwohl die Übergabe zum 1. März angekündigt war. „Ich habe nichts schriftlich. Erst wenn ich einen Vertrag habe, werden wir mit der Arbeit beginnen“, sagte der Gastronom im GA-Gespräch.

Grund für die Verzögerung: Der bisherige Betreiber Oliver Klemp hat das Gelände offenbar noch nicht geräumt. Im nichtöffentlichen Teil des Wirtschaftsausschusses wurde am Mittwoch über einen Dringlichkeitsantrag der Sozialliberalen beraten. „Es ist schon ein Affront gegenüber Politik und Verwaltung, uns so lange hängen zu lassen. Ich bin wirklich sauer“, ärgerte sich Sebastian Kelm im Anschluss. Denn der alte Betreiber sei für die Stadt über Wochen hinweg nicht ansprechbar gewesen. „Weder schriftlich noch telefonisch“, so Kelm.

Einig waren sich die Fraktionen, dass die Verwaltung alles tun soll, „um ein Scheitern des Projekts“ zu verhindern. Dabei setzen die Politiker offenbar auf „sanften Druck“. „Eine friedliche Lösung ist immer schneller als eine juristische Auseinandersetzung“, begründete Dieter Schaper, SPD-Abgeordneter. Ziel ist es, so schnell wie möglich die Voraussetzungen zu schaffen, um endlich einen Vertrag zu unterzeichnen. „Uns ist daran gelegen, dass wir jetzt weiterkommen, damit wir im Sommer eine Strandbar am Rhein haben“, so Schaper.

Betreiber will ein freies Grundstück

Ob das Gelände wirklich zum 1. März, also am kommenden Sonntag, frei sein wird, ist fraglich. „Ich will keinen Ärger und bin an einer friedlichen Lösung ebenfalls interessiert“, erklärte Klemp dem GA. Bisher hat sich seinen Angaben zufolge die Räumung deshalb verzögert, weil er verschiedene Ansprechpartner in der Verwaltung gehabt habe. Dem widerspricht Kelm energisch. „Wir haben nachweisbar mehrfach versucht, ihn zu erreichen. Er hätte nur reagieren müssen.“

Zudem sei, so Klemp, nicht klar gewesen, ob der neue Betreiber etwas übernehmen will. „Nein, wollen wir nicht“, erwidert Grünewald. „Wir haben ein vollkommen anderes Konzept und wollen ein freies Grundstück haben.“ Ob Klemp das allerdings bis zum Wochenende schaffen wird, ist fraglich. „Das wird schwierig“, gibt er zu. Dabei ist für den neuen Pächter jeder Tag wichtig, um am Oberkasseler Ufer sein ambitioniertes Konzept umzusetzen. „Wir brauchen endlich Klarheit“, ergänzt Grünewald. Er geht nach eigenen Angaben nach wie vor davon aus, dass er am 1. März das Areal übernehmen kann. Bereits zu „Rhein in Flammen“ will er mit seiner neuen Bar an den Start gehen.

„Bikini Beach“ soll Mix aus Neuem und Altbewährtem bieten

Der Eventgastronom mit internationaler Erfahrung will unter dem Namen „Bikini-Beach“ am Beueler Rheinufer einen Mix aus Neuem und Altbewährtem anbieten. „Die Idee ist, dass es loungiger und entspannter zugeht“, hatte sein Sprecher Thomas Lenz die Planung im Januar dem GA vorgestellt. „Das Credo lautet reinkommen, runterkommen und relaxen.“ Dazu gehört ein Begrünungskonzept, das mit einem Landschaftsarchitekten erarbeitet wird. Zudem sollen vorwiegend natürliche Baustoffe eingesetzt werden. „Wir wollen den Bonnern eine echte Oase bereiten“, erläutert Grünewald. Zudem wird es am Bikini-Beach eine Boulebahn geben. Weiter plant Grünewald einen überdachten und beheizbaren Bereich, der an ein Gewächshaus erinnern soll. Dort wird das gastronomische Herzstück untergebracht.

Dauerhaft wird es allerdings keine Strandbar am Oberkasseler Rheinufer geben. Die Konzession gilt nur so lange, bis die Baustelle für die neue Linie S13 an der Karl-Duwe-Straße eingerichtet wird. Damit entfällt die Zufahrt zur Location.

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