Hier prüft der Bund den Aus- und Neubau von Straßen und Bahnstrecken

A 565

Sie ist Bonns Achillesferse, hoch belastet und stauanfällig. Zudem muss der "Tausendfüßler" erneuert werden: Die Hochstraße aus den 50er Jahren im Bonner Norden ist auf heutige und künftige Verkehrsmengen nicht ausgelegt. Dementsprechend dürfte das Projekt - de facto ein Ersatzbau - auf Bundesebene eine hohe Priorität genießen. Für den Bundesverkehrswegeplan wird aktuell der Ausbau fast aller Abschnitte der A 565 geprüft: Angemeldet sind der sechsspurige Ausbau zwischen Hardtberg und Poppelsdorf (im Schnitt 65 000 Fahrzeuge am Tag), zwischen Poppelsdorf und dem Kreuz Bonn-Nord (95 000 Fahrzeuge), zwischen Bonn-Nord und Anschlussstelle Beuel (111 000 Fahrzeuge) und Beuel bis zum Dreieck Bonn-Nordost (102 000 Fahrzeuge). Auch die Erweiterung des Übergangs von der A 555 zur A 565 im Autobahnkreuz Bonn-Nord, ebenfalls ein Nadelöhr, wird vom Bund geprüft.

Siegtalstrecke

Der durchgehend zweigleisige Ausbau der Strecke Troisdorf-Siegen (Siegtalstrecke) steht schon seit Längerem im politischen Forderungskatalog und wird für den Bundesverkehrswegeplan geprüft. Seitdem im Frühjahr die Korridorstudie Mittelrhein die Strecke als Option für Güterverkehr (zur Entlastung des Rheintals) ins Spiel brachte, gibt es Widerstand. Bislang rollt hauptsächlich der Regionalverkehr (RE 9, S-Bahnen 12 und 19) durch das Siegtal, der Güterverkehr spielt mit 25 Zügen am Tag eine untergeordnete Rolle. Mehr Güterzüge und Lärm befürchtend, startete die CDU vor allem in Hennef und Eitorf eine Kampagne gegen den Ausbau. CDU-Bundestagsabgeordnete Lisa Winkelmeier-Becker übergab 1650 Unterschriften im Bundesverkehrsministerium. SPD-Kollege Sebastian Hartmann relativierte dagegen die Bedeutung der Strecke für den internationalen Güterverkehr zwischen Rotterdam und Genua. Aus Sicht der SPD birgt der Ausbau Chancen, gerade für den Lärmschutz.

Bahnknoten Köln

Als Verkehrskreuz für Nah- und Fernverkehr (280 000 ein- und aussteigende Fahräste täglich) ist er stark belastet. Personen- und Güterzüge konkurrieren um die Trassen. Die Zahl der Fahrgäste steigt nach Angaben des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR), dazu wird laut Bund bis 2025 das Güterverkehrsaufkommen um zwei Drittel steigen. Der NVR hat zusammen mit Bahn und Land Gutachten in Auftrag gegeben, um den Bahnknoten auszubauen. Ergebnis: 15 einzelne Bauprojekte, die hauptsächlich in Köln angesiedelt sind, sich aber auch bis Aachen, Mönchengladbach, in die Eifel und ins Bergische erstrecken. Dazu gehören zusätzliche S-Bahngleise zwischen Köln-Hauptbahnhof und Messe/Deutz, aber auch die Trennung von Güter- und Personenverkehr. Das setzt etwa den Neubau der sogenannten Westspange zwischen Hansaring und Hürth-Kalscheuren voraus. Das soll auch Kapazitäten für neue Linien nach Bonn und Euskirchen schaffen. Neue Weichen, Überholgleise und Querungsbauwerke gehören ebenfalls zum Paket "Bahnknoten", das der Bund prüft.

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