Linie 66 in Bonn SWB sehen deutliche Verbesserungen bei Pünktlichkeit

BONN · Nach der heftigen Kritik an der Pünktlichkeit entspannt sich laut SWB-Geschäftsführerin Anja Wenmakers die Lage bei der Linie 66. Die Stadtwerke wollen das Personal bis Januar weiter aufstocken.

Eine Bahn der Linie 66.

Eine Bahn der Linie 66.

Foto: Benjamin Westhoff

Nachdem die Stadtwerke Bus und Bahn wegen Unzuverlässigkeiten auf Bus- und Bahnlinien im öffentlichen Nahverkehr in den vergangenen Monaten unter Druck geraten sind, sieht deren Geschäftsführerin Anja Wenmakers deutliche Verbesserungen bei der Pünktlichkeit. Im Planungsausschuss sagte sie am Mittwochabend, die Lage würde sich zunehmend entspannen. Sie bestätigte noch einmal, dass ab Anfang Dezember die Ausbildung weiterer Fahrerinnen und Fahrer beendet sei, sodass sie auf die Strecken könnten.

Ab Januar würden bereits ausgebildete Fahrer zusätzlich ihren Dienst bei den Stadtwerken antreten. „Zum Jahreswechsel haben wir so viel Personal, dass wir die in Auftrag gegebene Betriebsleistung zuverlässig erbringen können, wenn es keine besonderen Vorkommnisse wie eine Krankheitswelle gibt“, sagte Wenmakers. Die Suche nach Fahrern werde aber nicht eingestellt, schließlich bleibe der Ausbau des Nahverkehrs wichtiges Thema. Nach Wenmakers Angaben haben die SWB seit dem 1. Januar 2018 180 Fahrerinnen und Fahrer eingestellt. Auf der anderen Seite seien 80 Fahrer aus dem Unternehmen ausgeschieden, die meisten aus Altersgründen.

Der kommunale Verkehrsbetrieb erbringe nach Problemen, die im Besonderen auf der Stadtbahnlinie 66 zwischen Kreis und Stadt zuletzt hohe Wellen in den Reihen der Kommunalpolitik schlugen, derzeit 97,5 Prozent seiner Leistung. „Das ist eine Verbesserung, natürlich ist es unser Ziel, bei Ausfällen wieder unter ein Prozent zu kommen“, sagte die Geschäftsführerin der SWB-Verkehrssparte. Sie warnte davor, aus Schwierigkeiten auf der Linie 66 zwischen Siegburg, Bonn und Bad Honnef den Rückschluss zu ziehen, diese Linie bevorzugt mit Fahrern zu besetzen: „Die 66 ist eine wichtige Linie, aber sie ist nicht die einzige wichtige Linie.“

Zugleich beschloss der Planungsausschuss mit breiter Mehrheit einen Koalitionsantrag zum Kauf von Straßenbahnen, der in Teilen mit einem Antrag der SPD identisch ist. Die SWB können 26 neue Straßenbahnen anschaffen. Mit Blick auf den Klimawandel sollen sie mit Klimaanlagen ausgerüstet sein, die mit klimafreundlichen Kältemitteln gespeist werden. Dieser Punkt war strittig, weil er nach Wissen des GA mit Zusatzkosten von rund 100.000 Euro pro Fahrzeug verbunden ist. Außerdem haben die SWB sicherzustellen, dass ihre Fahrer ab einer festgelegten Außentemperatur die Klimaanlagen anschalten.

Formal müssten die Stadtwerke mit der Beauftragung warten, bis der Stadtrat am 12. Dezember den Beschluss bestätigt. Der Ausschussvorsitzende Rolf Beu regte deshalb eine  Dringlichkeitsentscheidung durch den Oberbürgermeister an. Die alten Straßenbahnen, die auf den Linien 61, 62 und 65 verkehren, sind in keinem guten Zustand mehr. Ein erhöhter Wartungsaufwand ist unter anderem wegen gravierender Rostschäden notwendig. Die Lieferung der neuen Bahnen wird voraussichtlich ab Ende 2021, ein Jahr später als erhofft, sukzessive erfolgen. Über zwei Jahre hinweg soll eine Bahn pro Monat in Bonn auf die Schiene kommen.

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