Fall Claudia Ruf „Überwältigende“ Teilnahme an Massen-Gentest

Grevenbroich · 945 Männer haben im Massen-Gentest im Mordfall Claudia Ruf eine Speichelprobe abgegeben. Die Bonner Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa sprach am Sonntag von einem überwältigenden Ergebnis.

 Ein Polizist (r) gibt zu Illustrationszwecken für die Medien eine Speichelprobe im Mordfall Claudia Ruf ab.

Ein Polizist (r) gibt zu Illustrationszwecken für die Medien eine Speichelprobe im Mordfall Claudia Ruf ab.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

945 Männer haben in der ersten Phase des Massen-Gentests im Mordfall Claudia Ruf eine Speichelprobe abgegeben. Das teilte die Bonner Polizei am Sonntagabend mit. Das sei ein überwältigendes Ergebnis, sagte die Bonner Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa in Grevenbroich.

Zunächst hatte die Mordkommission 800 Männer zur Abgabe einer Speichelprobe vor Ort in Grevenbroich-Hemmerden gebeten, den Kreis dann aber kurzfristig auf rund 1000 Männer ausgeweitet.

Bis Sonntagabend waren männliche Einwohner von Grevenbroich-Hemmerden aufgerufen, freiwillig eine Speichelprobe abzugeben. Für die Mitarbeiter der Mordkommission sind die Ermittlungen damit nicht beendet. Männer, die trotz Einladung nicht zu den Terminen in der Grundschule erschienen sind, werden durch Polizeibeamte aufgesucht.

In einer zweiten Phase sollen weitere rund 900 Männer angeschrieben werden, die seit dem Mord vor 23 Jahren von dort weggezogen sind. Mit Ergebnissen sei in zwei bis drei Monaten zu rechnen.

Die damals elfjährige Claudia Ruf war 1996 in ihrem Heimatort Hemmerden entführt und sexuell missbraucht worden. Ihre Leiche wurde 70 Kilometer entfernt auf einem Feldweg in Euskirchen bei Bonn gefunden. Die Suche nach dem Mörder war kürzlich wieder aufgerollt worden, weil Profiler neue Ansätze bei dem Fall entdeckt hatten.

Polizei und Staatsanwaltschaft haben 5000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt. Über 100 Hinweise aus der Bevölkerung waren in den vergangenen zwei Wochen eingegangen. „Ein heißer Tipp war bislang nicht dabei“, sagte ein Polizeisprecher.

(dpa)
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