Notwendigkeit aufgrund steigender Schülerzahlen Gesamtschule für Swisttal rückt näher

Swisttal · Die Umwandlung der Sekundarschule von Swisttal in eine Gesamtschule rückt weiter in greifbare Nähe. Ein Gutachten über die steigenden Schülerzahlen hat nun die Notwendigkeit dafür belegt.

 Aus der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule soll eine dreizügige Gesamt­schule werden.

Aus der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule soll eine dreizügige Gesamt­schule werden.

Foto: Axel Vogel

Ein weiterer Schritt ist getan in Richtung Umwandlung der Georg-von-Boeselager Sekundarschule in eine Gesamtschule ab dem Schuljahr 2021/22: Der Entwurf des anlassbezogenen Schulentwicklungsplans (SEP) hat die notwendigen Schülerzahlen für eine vierzügige Gesamtschule bis zum Abitur belegt. In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses haben Wolf Krämer-Mandeau und Marvin Schlicht von der beauftragten Projektgruppe biregio die Entwicklung der Schülerzahlen und das Ergebnis der Raumbedarfsermittlung vorgestellt.

Für 2021 haben sie allein aus Swisttal 87 Schüler für die Georg-von-Boeselager-Gesamt­schule berechnet, für 2025 dann 119 und für 2030 schließlich 118. Zugleich pendeln aus Nachbarkommunen im aktuellen Schuljahr 2019/2020 bereits 22 Schüler in die weiterführende Schule in Swisttal, also die derzeitige Sekundarschule. „Damit könnte die Gesamtschule Swisttal inklusive Einpendler aus Nachbarkommunen die Eingangsvoraussetzung erreichen“, so der Planer.

Das Projekt bedeutet aber auch einen finanziellen Kraftakt für die Gemeinde: Auf rund 15 Millionen Euro schätzen die Gutachter zugleich die Kosten für die notwendige Erweiterung auf insgesamt 57 Räume anstelle von derzeit 31. Auf einstimmige Empfehlung des Schulausschusses soll der Rat am kommenden Dienstag den Startschuss für die konkrete Planung geben.

„In den nächsten Jahren wird die Zahl der Geburten in der Gemeinde Swisttal deutlich über 200 liegen“, so Krämer-Mandeau. Die Tendenz gehe langfristig sogar in Richtung 250plus. Entsprechend ist die Prognose der Schülerzahlen: Aktuell nannten die Planer insgesamt 714 Schülerinnen und Schüler in den drei Grundschulen in Buschhoven, Odendorf und Heimerzheim. Bis zum Schuljahr 2025/2026 werde die Gesamtzahl der Grundschüler auf bis zu 964 im Schuljahr 2025/26 steigen, und danach im Schuljahr 2033/34 sogar auf 1048.

Heruntergerechnet auf die einzelnen Grundschulen ergibt sich laut den Gutachtern für Buschhoven ein Anstieg der Schülerzahl von derzeit 205 Schülern auf 259 im Schuljahr 2025/26, entsprechend einer Dreizügigkeit (konkret 2,7 Züge). Heimerzheims Grundschule wird eine Steigerung von aktuell 305 Schülern auf 425 im Schuljahr 2025/26 verzeichnen. Damit geht die Tendenz über eine Vierzügigkeit hinaus in Richtung Fünfzügigkeit (konkret 4,3 Züge). In Odendorf werde die Schülerzahl von aktuell 204 auf 280 steigen und damit eine Dreizügigkeit gegeben sein (konkret 2,9 Züge).

Entscheidend für eine eigene Gesamtschule in Swisttal ist der Übergang der Kinder von der Grundschule in die weiterführende Schule. Im Mittel haben nach Angaben der Gutachter jährlich 165 Schüler die Grundschulen in der Gemeinde Swisttal verlassen. Davon hätten 41 Schüler die Sekundarschule und 124 Schüler auswärtige weiterführende Schulen besucht, in der Regel Gymnasien oder Gesamtschulen in anderen Kommunen. Wenn Swisttal eine eigene Gesamtschule hätte, müssten Swisttaler Schüler auch die eigene Gesamtschule besuchen.

23 Prozent eines Jahrgangs entscheiden sich für eine Gesamtschule als weiterführende Schule, so die Gutachter von biregio. Das wären in 2021 allein 87 Schüler aus Swisttal, in 2025 dann 119 und 2030 wiederum 118 laut den Gutachtern. Um im Schuljahr 2021/22 an den Start gehen zu können, sind in der Eingangsklasse 100 Schüler und vier Züge notwendig. Weil bei einer Umwandlung – anders als bei einer Neugründung – auch die auswärtigen Kinder mit berücksichtigt werden dürfen, würde „inklusive Einpendler die Eingangsvoraussetzung erreicht“, so Krämer-Mandeau.

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