Spieltage abgesagt Auch der Bonner SC hat Zwangspause wegen des Coronavirus

Bonn · Der Westdeutsche Fußballverband sagt die beiden nächsten Spieltage der Regionalliga ab. BSC-Trainer Thorsten Nehrbauer verordnet seinen Spielern ein freies Wochenende.

 Skeptisch zeigt sich BSC-Trainer Thorsten Nehrbauer, was den Termin für eine Fortsetzung der Meisterschaftsrunde angeht.

Skeptisch zeigt sich BSC-Trainer Thorsten Nehrbauer, was den Termin für eine Fortsetzung der Meisterschaftsrunde angeht.

Foto: Boris Hempel

Nun hat auch der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) aufgrund der aktuellen Ausbreitung des Coronavirus und der damit verbundenen Infektionsgefahr am Freitagmittag entschieden, den kompletten Spielbetrieb in der Regionalliga West der Herren ab sofort bis zum 22. März ruhen zu lassen. Diese Absage betrifft den 29. und den 30. Spieltag sowie die ursprünglich für den 18. März vorgesehenen Nachholspiele.

Mit dieser Entscheidung des Verbandes hat sich auch die noch am Freitagmorgen geäußerte Absicht des Bonner SC erledigt, das Heimspiel am 22. März gegen den Wuppertaler SV ohne Zuschauer auszutragen. Für nächste Woche hat der WDFV die Vereine der West-Staffel eingeladen, um gemeinsam mit ihnen das weitere Vorgehen zu besprechen.

BSC-Trainer Thorsten Nehrbauer verordnete seinen Spielern zunächst einmal ein freies Wochenende. Ein für Samstag spontan verabredetes Freundschaftsspiel gegen den Drittligisten FC Viktoria Köln musste ebenfalls abgesagt werden. „Wir werden am Montag oder Dienstag wieder ins Training einsteigen“, berichtet Nehrbauer. „Wir müssen – Stand jetzt – ja davon ausgehen, dass wir dann wieder am 27. März bei Alemannia Aachen spielen.“

Allerdings glaubt der Bonner Coach nicht wirklich daran, dass dann der Spielbetrieb in der Regionalliga West bereits weitergeht. „Ich denke, das wird länger dauern“, meint er. Nach Ansicht des 42-Jährigen wäre es das Beste, die Spielzeit 2019/2020 zu beenden und mit der gleichen Besetzung plus den Aufsteigern aus den Oberligen in der Saison 2020/2021 wieder einzusteigen. „Aber das ist natürlich nur meine persönliche Sicht der Dinge“, betont Nehrbauer.

BSC-Mannschaftskapitän Mario Weber geht davon aus, dass in zwei Wochen zumindest nicht alle angesetzten Begegnungen wieder stattfinden können. Die Maßnahme, den Spielbetrieb erst einmal auszusetzen, kann Weber allerdings durchaus nachvollziehen. „Schließlich geht es ja darum, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und Risikogruppen nicht unnötig in Gefahr zu bringen.“

Zumindest müssen sich der 29-Jährige und die übrigen Bonner Spieler keinerlei Sorgen um ihre Gehälter machen. „Die Liquidität ist bis zum Saisonende gesichert“, verspricht der BSC-Vorstandsvorsitzende Dirk Mazurkiewicz. Das gelte auch, wenn die Zuschauereinnahmen für den Rest der Spielzeit ausfielen.

Über die gesamte Saison gesehen macht der Ticketverkauf laut Mazurkiewicz rund 15 Prozent des Budgets aus. Sehr wohl wirken sich die Geschehnisse aber auf die kommende Spielzeit aus. „Da werden wir das Budget mit Sicherheit reduzieren müssen.“

Unsicher sei indes die Rechtslage hinsichtlich der Sponsoren. Denn faktisch könne der Bonner SC ohne Spiele oder Zuschauer seine Leistung ja nicht erbringen. „Bislang habe ich aber nur eine sehr loyale und verständnisvolle Reaktion von dieser Seite her vernommen“, berichtet der BSC-Vorstandsvorsitzende.

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