Coronavirus 1. FC Köln stellt Trainingsbetrieb vorerst ein

Köln · Eigentlich wollte der 1. FC Köln am Dienstag wieder das Mannschaftstraining aufnehmen, doch daraus wurde nichts. Als Reaktion auf die verschärften Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus hat der FC seinen Trainingsbetrieb vorerst ausgesetzt.

 Das Team von FC-Cheftrainer Markus Gisdol trainiert vorerst nicht.

Das Team von FC-Cheftrainer Markus Gisdol trainiert vorerst nicht.

Foto: dpa/Marius Becker

Nach dreitägiger Pause ist das geplante Mannschaftstraining beim 1. FC Köln nicht mehr aufgenommen worden. Als Reaktion auf die verschärften Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wurde die für Dienstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorgesehene Übungseinheit abgesetzt. Dies gilt zunächst bis zum Freitag der kommenden Woche.

„Es ist derzeit eine extrem schwierige Situation. Deshalb werden die Spieler in den nächsten zehn Tagen nur individuell trainieren. Es macht aus vielerlei Gründen keinen Sinn, jetzt normal zu trainieren. Wir stehen da auch gesellschaftlich in der Verantwortung“, begründete FC-Sportchef Horst Heldt.

Die Spieler erhielten individuelle Trainingspläne, nach denen sie im privaten Umfeld ihre Fitness beibehalten sollen. Über verschiedene Kommunikationswege bleiben sie mit dem Trainer-Team in Kontakt und tauschen sich aus.

Horst Heldt bekräftige nochmals, dass man möglichst ab dem 3. April den Bundesliga-Spielbetrieb wieder aufnehmen wolle, wie dies am Montag bei der Sitzung der 36 Erst- und Zweitligisten angedacht worden war. Man beschäftige sich aber auch mit den Plänen B und C.

Die finanzielle Lage der Clubs sei unterschiedlich, letztlich aber so kritisch wie für viele andere Bereiche und Unternehmen auch. Dabei gehe es nicht um die so genannten „Fußballmillionäre auf dem Rasen“. Vielmehr gehe es um eine Größenordnung von mehr als 50.000 Arbeitsplätze, die am Profi-Fußball hängen würden.

Deshalb sei es wichtig, die Saison zu Ende spielen zu können, wenngleich das wohl in Form von Geisterspielen der Fall sein werde.

In diesem Fall fehlen den Clubs zwar die Zuschauereinnahmen, allerdings würden sie die noch ausstehenden Einnahmen aus der Fernsehvermarktung erhalten. Diese Summe beträgt allein beim 1. FC Köln 12,47 Millionen Euro. Sollten diese Zahlungen ausbleiben, könnte es für zahlreiche Vereine eng werden, drohe die Insolvenz.

„Wir wollen die Saison zu Ende spielen. Wir haben eine gesellschaftlich und eine kulturelle Verantwortung und es hängen sehr viele Arbeitsplätze am Fußball. Aber wir müssen uns an das halten, was die Experten uns vorgeben und was möglich ist. Deshalb können wir angesichts der rasanten Entwicklungen der letzten Tage jetzt nicht beantworten, wann wir wirklich wieder den Spielbetrieb aufnehmen werden“, sagte Horst Heldt.

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