Vierte BBL-Niederlage in Serie Telekom Baskets chancenlos gegen Bamberg

Bonn · Beim inzwischen 88. Duell gegen Brose Bamberg kassierten die Telekom Baskets am Sonntagabend die vierte BBL-Niederlage in Serie – und eine ganz bittere Lehrstunde.

Vierte BBL-Niederlage in Serie: Telekom Baskets chancenlos gegen Bamberg
Foto: Jörn Wolter

Die Telekom Baskets Bonn haben nach der 59:91-Niederlage in der Basketball Champions League (BCL) beim ungarischen Meister FALCO KC Szombathely nun auch in der Bundesliga eine weitere empfindliche Schlappe erleiden müssen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Päch verlor am Sonntagabend im heimischen Telekom Dome vor 5.710 Zuschauern ihr fünftes Saisonspiel gegen Brose Bamberg mit 81:106 (14:28, 14:27, 27:27, 24:24).

Das insgesamt 88. Duell beider Teams entschied der frisch gebackene Tabellenzweite gegen den Tabellenzwölften aus Bonn souverän. Für die Baskets war es nach dem Auftaktsieg gegen Frankfurt die vierte BBL-Niederlage in Serie – und eine ganz bittere Lehrstunde. Die Gastgeber waren gegen die athletische Truppe ihres belgischen Trainers Roel Moors chancenlos, erlitten bereits im ersten Viertel durch die Dominanz der Süddeutschen einen schmerzhaften psychologischen Dämpfer, trauten sich insgesamt zu wenig zu.

Dabei war den Baskets zu Beginn anzumerken, dass sie nach der heftigen Niederlage in der Basketball Champions League am vergangenen Dienstag in Ungarn nun vor ihren eigenen Fans mit einer anderen Körpersprache aufwarten wollten. Allerdings hatten es die Bonner gegen die reboundstarken Oberfranken sofort schwer. Immer wieder pflückten sich die Spieler des neumaligen Deutschen Meisters unter dem Bonner Korb zweite und dritte Abpraller und leiteten neue Möglichkeiten ein. Als Kameron Taylor – er schaffte vom damaligen Pro B-Ligisten Dragons Rhöndorf den Sprung in die Bundesliga – von der Dreierlinie zum 15:8 für Bamberg einnetzte, nahm Baskets-Trainer Thomas Päch die erste Auszeit.

Telekom Baskets Bonn vs. Brose Bamberg
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Bamberg in allen Belangen handlungsschneller

Kameron Taylor war im ersten Viertel der agilste Akteur auf dem Feld und hatte großen Anteil daran, dass die favorisierten Gäste nach zehn Minuten mit 28:14 vorne lagen. In den ersten zehn Minuten hatten sich die Gäste 13 Rebounds gegriffen, Bonn nur sechs. Zudem konnte die Magenta-Truppe im ersten Viertel keinen einzigen Dreier verbuchen, während Bamberg stolze fünf Dreier bei nur neun Versuchen einnetzte. Es musste sich schnell an den Kräfteverhältnissen etwas ändern.

Aber die Baskets kamen in der Offensive auch im zweiten Viertel gegen einen stark verteidigenden Gegner nicht ins Laufen. Sie verlegten vorne reihenweise Bälle, wirkten mit jedem Fehlversuch unsicherer und kassierten auf der anderen Seite Korb um Korb. Als sich Kameron Taylor bei einem Einwurf wegstahl, völlig frei unter dem Bonner Korb bedient wurde und per Dunking abschloss, führten die Gäste nach 14 Minuten mit 20 Punkten Unterschied – 36:16.

Bamberg war in allen Belangen handlungsschneller und spielte dies im zweiten Viertel brutal aus. Der hohe Rückstand lähmte die Telekom Baskets sichtlich. Als Paris Lee blitzschnell mit gutem Pass Christian Sengfelder freispielte und der Bamberger in der 18ten Minute einen weiteren Dreier durch die Reuse jagte, führte die Mannschaft in den roten Brose-Trikots mit 50:27. Für die tausenden Bonner Fans war es ernüchternd, ihre Truppe mit einem 28:55 in die Halbzeit verabschieden zu müssen.

Am Dienstag kommt der litauische Vizemeister nach Bonn

Branden Frazier führte die Baskets nach der Halbzeit mit viel Entschlossenheit aus der Kabine. Sie versuchten in der Folgezeit, besser zu verteidigen und vorne nicht zu viele Fahrkarten zu produzieren. Das gelang aber nur phasenweise. Als Yorman Polas Bartolo in der 24 Minute per Dreier zum 39:62 traf, waren es immer noch stolze 23 Punkte Unterschied. Bamberg war nicht zu stoppen und Bonn wollte zu wenig gelingen. Der frischgebackene Vater Benni Lischka, seine Frau brachte letzte Woche Sohn Mats zur Welt, verlegte im dritten Viertel völlig frei einen ganz einfachen Korbleger am Bamberger Brett. Diese Aktion war irgendwie bezeichnend für einen völlig verkorksten Abend aus Bonner Sicht. Nach drei Vierteln war die Partie beim Stande von 55:82 längst entschieden. Viel Zeit zur Aufarbeitung der enttäuschenden Geschehnisse bleibt nicht.

Das fünfte Spiel in der Basketball Champions League (BCL) steigt für die Baskets bereits am Dienstagabend. Zu Gast im Telekom Dome ist um 20 Uhr der litauische Vizemeister Neptunas Klaipeda. Die Litauer haben bislang nach vier BCL-Partien drei Siege bei einer Niederlage vorzuweisen.

Telekom Baskets Bonn: Saibou (7 Punkte/1 Dreier), McKinney-Jones (7), Subotic (8), Lischka (2), Frazier (10), DiLeo (8/1), Breunig (12), Polas Bartolo (9/1), Binapfl, Simons (7/1), Zimmerman (11). Brose Bamberg: Lee (8/2), Weidemann (14/2), Taylor (18/2), Stuckey, McLean (10/3), Olinde (3/1), Harris (6), Obasohan (4), Carrera (6), Sengfelder (13/3), Bryce Taylor (5/1), Marei (19).

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