Telekom Baskets Bonn Telekom Baskets kassieren unglückliche Niederlage

BONN. · Telekom Baskets Bonn kassieren beim 79:82 in Bayreuth die sechste Niederlage im siebten Bundesligaspiel. Martin Breunig scheitert mit dem letzten Wurf.

 Gerangel unter dem Korb: Bonns Joshiko Saibou versucht, Andreas Seiferth am Wurf zu hindern.

Gerangel unter dem Korb: Bonns Joshiko Saibou versucht, Andreas Seiferth am Wurf zu hindern.

Foto: Eibner-Pressefoto / Markus Foerster/Foerster /Eibner-Pressefoto

„Die BBL-Seuche geht weiter“, formulierte es Magenta-
sport-Moderator Hansi Finger, als er nach der unglücklichen 79:82-Niederlage (21:19, 18:20, 19:25, 21:18) der Telekom Baskets Bonn bei medi Bayreuth Martin Breunig ans Mikrofon holte. Der Bonner Center war beim Stande von 78:79 mit dem letzten Wurf gescheitert und konnte damit die sechste Niederlage im siebten Spiel der Basketball-Bundesliga nicht verhindern. Die Bonner sind jetzt Drittletzter der Tabelle, nach Pluspunkten gerechnet gleichauf mit Schlusslicht Mitteldeutscher BC und dem Vorletzten Hamburg Towers. Und schon am Dienstag (19 Uhr, Telekom Dome) wartet im Nachhol-Heimspiel gegen Alba Berlin die nächste schwere Aufgabe auf die Mannschaft von Trainer Thomas Päch. Woran es gefehlt habe, wurde Breunig gefragt. „Von allem etwas. Einfache Körbe nicht gemacht, einfache Körbe zugelassen, Freiwürfe vergeben, unnötige Ballverluste und vor allem Rebounding“, zählte der Bonner auf. Dennoch sei es ein Schritt nach vorn gewesen. „Es liegt an den Details. Es wird aber besser und besser.“

Was nichts daran ändert, dass die Baskets weiter nach unten gerutscht sind. Dabei sollte doch in Bayreuth auch ergebnistechnisch die Wende zum Besseren gelingen. Viel hat tatsächlich nicht gefehlt. Bonn machte vieles richtig, am Ende aber viele Kleinigkeiten nicht so gut wie der Gegner und hatte vor allem offensiv zu wenige Spieler, die Korbgefahr ausstrahlten.

Es war von Beginn an ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Gäste ihren Gegner mit einem Wahnsinnstempo beeindruckten. Diesem Tempo mussten sie bei einigen Aktionen aber auch Tribut zollen, als nach guter Verteidigung Schnelligkeit in Hektik umschlug und überhastet gespielte Bälle entweder nicht sicher beim Mitspieler landeten oder bei Korblegern scheinbar sichere Punkte verschenkt wurden.

Bonn nutzte jede Gelegenheit, den Ball schnell zu machen, was Bayreuth sichtlich vor Probleme stellte, und lag bis Ende des ersten Viertels mit zwei bis vier Punkten vorn. Vor allem Martin Breunig und Trey McKinney-Jones zeichneten sich als Schützen aus. Auch von außen trafen die Bonner gut, zum Beispiel durch Joshiko Saibou.

Im Verlauf des zweiten Viertels kam Bayreuth besser ins Spiel, verteidigte aggressiver und machte mehr Druck auf den Ball. Im Angriff stellten die Gastgeber ihren Gegner mit guter Ballbewegung vor Probleme, an deren Ende es allzu oft einfache Punkte gab. Insbesondere Reid Travis tat den Baskets unter dem Korb mit 14 Punkten vor der Pause weh. Das 39:39 war aus Sicht des Telekomteams aber zu wenig. Mit etwas mehr Ruhe und Konzentration hätte es zumindest eine leichte Führung sein können. „Leider verpassten wir die Möglichkeit, uns vor allem in der ersten Halbzeit zu belohnen, da hätten wir mehr Möglichkeiten gehabt, haben sie aber leider nicht genutzt“, stellte Päch fest.

Im dritten Viertel investierte Bayreuth mehr, verteilte die Verantwortung auf viele Schultern und riss das Spiel an sich. Beim 58:47 (27.) lagen die Hausherren mit elf Punkten vorn. Ein kleiner Auszug aus den Bonner Unzulänglichkeiten in dieser Phase: freier Dreier von TJ DiLeo vergeben, Schrittfehler DiLeo, Offensivfoul Stephen Zimmerman, Ballverlust Zimmerman und ein katastrophales Abwehrverhalten, als nach einem vergebenen Dreier von Branden Frazier der junge Lukas Meisner unbehelligt unter dem Korb der Bonner stand und den langen Pass verwertete.

Dann aber riss Frazier das Ruder herum. Fast jede Aktion münzte der Guard in Zählbares um, wurde von seinen Mitspielern ständig gesucht und gefunden. Mit elf Punkten in Folge brachte der 27-Jährige sein Team auf 57:63 heran und rüttelte seine Mitspieler wach, die jetzt im Verbund viel aggressiver verteidigten als zuvor. Mit einem Dreier besorgte Frazier dann die 73:72-Führung. In dieser Phase fehlte den Baskets auch das nötige Glück. So sicherte sich Yorman Polas Bartolo nach einem Bayreuther Fehlwurf den Rebound, stand bei der Landung aber knapp auf der Linie.

Doch alles hätte gut werden können. Frazier sicherte seiner Mannschaft 10,6 Sekunden vor der Schlusssirene die Führung: 79:78. Statt zu versuchen, den Vorsprung zu verteidigen, beging Bartolo ein schnelles Foul gegen den freiwurfstarken James Robinson: 79:80. Päch nahm noch einmal eine Auszeit, um den Spielzug zu besprechen, bei dem Frazier eine entscheidende Rolle spielen sollte. Doch schließlich musste es Breunig alleine versuchen und scheiterte. Das Fazit von Bonns Coach Päch: „Solche knappen Spiele zu verlieren, ist sehr schmerzhaft, doch da müssen wir besser werden. Wir müssen lernen, uns einen besseren Wurf zu erspielen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort